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Magenwurmbefall (Ollulanose) der Katze

Der zu den Fadenwürmern gehörende Magenwurm (Ollulanus tricuspis) ist der eigentliche Magenwurm der Katze. Ollulanose ist weltweit verbreitet. Betroffen sind vor allem Katzen in Massenhaltungen sowie streunende Katzen. Aber auch Wohnungskatzen können befallen werden.

Haus- und Wildkatzen sind die bevorzugten Wirtstiere für Ollulanus tricuspis. Bei Fuchs, Hund und Schwein wird er nur gelegentlich ange- troffen.
Die sehr kleinen Magenwürmer, (Männchen ca. 0,7 bis 0,8 mm, Weibchen ca. 0,8 bis 1 mm lang) leben vor allem unter Schleimlagen in der Pars fundica oder auch teilweise in die erweiterten Ausführungsgänge der Magendrüsen eingebettet. Von den Weibchen, die an ihren Hinterenden mit fünf spitzen, kurzen Fortsätzen ausgestattet sind, werden Larven III
in das Magenlumen abgesetzt die sich im Magen des Wirtstieres über das Larvenstadium IV zu adulten Magenwürmern entwickeln. Da die gesamte Entwicklung innerhalb des Wirtes stattfindet erfolgen ständige Auto- infektionen die eine Ollulanose über einen längeren Zeitraum aufrecht- erhalten können.

Epidemiologie
Bislang galt der Befall mit Ollulanus tricuspis bei Katzen in Mitteleuropa als sehr selten.
Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass O. tricuspis auch in Mitteleuropa deutlich öfter gefunden wurde als bisher angenommen. So wurde z. B. in Deutschland bei Katzen mit freiem Auslauf eine durch- schnittliche Befallsintensität von 38 %, bei Wohnungskatzen von immerhin noch 3 bis 6 % festgestellt.

Die Ausscheidung adulter Magenwürmer als auch Larven in die Umwelt erfolgt ausschließlich mit dem Erbrochenen infizierter Tiere, nicht über den Kot. Katzen infizieren sich nur durch die Aufnahme von infektiösem Erbrochenem. Streunende Katzen, die schon mal aus Hunger infiziertes Erbrochene fressen, sind daher stärker gefährdet. Auch bei Massen- tierhaltungen mit schlechten hygienischen Bedingungen besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.

Krankheitssymptome
Die krankheitsauslösende Wirkung von O. tricuspis ist bei Katzen im Allgemeinen nicht sonderlich hoch. Für das Zustandekommen einer ausgeprägten Ollulanose sind wahrscheinlich weitere Faktoren wie z. B. Stress und dergleichen erforderlich. Ein O. tricuspis-Befall verläuft meist, abgesehen von mehr oder weniger häufigem Erbrechen, oftmals einziges Symptom, ohne deutliche klinische Erscheinungen. Nur bei sehr starkem Befall können sich, neben häufigem Erbrechen, auch schwerere Krank- heitsbilder wie z. B. Fressunlust, Abmagerung, Austrocknung und gelegentlich auch Durchfall zeigen.

Diagnose und Therapie
Da die Ausscheidungen der Ollulanus-Entwicklungsstadien ausschließlich mit dem Erbrochenen und nicht mit dem Kot erfolgt, kann der Nachweis durch mikroskopische Untersuchungen des Erbrochenen erbracht werden. Hierbei liegt die diagnostische Sicherheit allerdings nur bei etwa 70%.
Für eine höhere diagnostische Sicherheit ist gegebenenfalls eine Untersuchung der Spülflüssigkeit aus einer Magenspülung erfoderlich.

Zur Behandlung kann Levamisol, Oxfendazol oder Ivermectin eingesetzt werden.

Bei Zwingerhaltung oder größeren Beständen ist bei Verdacht auf Magen- wurmbefall auf besondere Hygiene zu achten.
Vor allem Erbrochenes sollte umgehend aus dem Lebensumfeld der Tiere entfernt werden.
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